Verkehrssituation

Corona hatte Auswirkungen auf den Verkehr durch unseren Ort - keine Frage. Doch wie groß waren diese Auswirkungen? Fragt man Bürger, die öfter durch Unterriexingen fahren oder gar an der Hauptstraße wohnen, waren während des Lockdowns ab März 2020 praktisch keine Verkehrsprobleme mehr zu spüren. Doch wie viel weniger Fahrzeuge waren es denn wirklich?

Die Geschwindigkeitsanzeige am Ortseingang aus Markgröningen kommend liefert objektive Ergebnisse:

 

Normalerweise fahren in der Spitzenbelastung während des abendlichen Berufsverkehrs im Jahresdurchschnitt ca. 330 Fahrzeuge pro Stunde durch den Ort. Im Durchschnitt des Monats April 2020, dem ersten Monat, der vollständig von Corona betroffen war, waren es in der Spitzenbelastung nur ca. 280 Fahrzeuge pro Stunde. Das sind 15% weniger. Im Tagesmittel fuhren ca. 20% weniger Fahrzeuge durch den Ort.
Nur 20% im Mittel und 15% in der Spitze weniger - wer hätte das gedacht - und schon ist die Welt in Ordnung!

Vielleicht reicht es also, die Spitzenlast zu begrenzen oder für eine bessere zeitliche Verteilung zu sorgen. Bisher haben unsere Bestrebungen eher darauf abgezielt, den Verkehrsfluss insgesamt zu reduzieren.

Wir werden uns die Daten noch genauer ansehen und entsprechende Vorschläge erarbeiten. Dazu haben wir in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung ein Verkehrsstatistikgerät angeschafft, das uns genauere Daten über Anzahl, Geschwindigkeit und Länge der Fahrzeuge liefert. Wir werden also in Kürze auch die Frage beantworten können wie hoch der LKW-Anteil am Verkehrsaufkommen ist.

 

Wenn Sie interessiert sind, warum die Verkehrssituation im Ort die Lebensqualität so stark einschränkt und was das Bürgerforum bisher unternommen hat, lesen Sie unten weiter.

Bereits am 23.11.2006 führte das Bürgerforum Unterriexingen eine Infoveranstaltung zur Verkehrssituation in Unterriexingen durch.
Schon damals zeigte sich das große Interesse der Bürgerschaft.

Zwischenzeitlich haben wir Verkehrszählungen und eine Bürgerbefragung durchgeführt. Wir haben die Ergebnisse, wie z.B. das der Bürgerumfrage, bei Stadtverwaltung und Gemeinderat präsentiert.
Doch außer einem LKW-Durchfahrtverbot wurde nichts erreicht. Und was dieses LKW-Durchfahrtverbot wert ist, zeigen diese Bilder.

Foto: K. Rosswog
Foto: K. Rosswog

Es steht einfach zu wenig Personal für Kontrollen zur Verfügung. Und wenn kontrolliert wird, stellt man, wie kürzlich, fest, dass es nur wenige ahndungsfähige Verstöße gibt.

Also doch alles in Ordnung?

Die Bilder und vor Allem die Aussagen der Bürger an der Hauptstraße belegen etwas Anderes.

Produktfoto Firma Sierzega
Produktfoto Firma Sierzega

Nachdem unsere bisherigen Versuche eine Änderung oder zumindest Milderung herbeizuführen nicht gefruchtet haben, wollen wir es nun anders versuchen. Wenn durch offizielle Regelungen nichts zu erreichen ist, dann vielleicht indem wir direkt an die Verkehrsteilnehmern appellieren.

Gemeinsam mit Spenden der Bürger, der VR-Bank-Stiftung Asperg-Markgröningen sowie des Bürgerforums Unterriexingen hat die Stadt Markgröningen eine Geschwindigkeitsanzeige angeschafft und im Bereich der Ortseinfahrt aus Markgröningen kommend installiert.


Das Bürgerforum hatte beschlossen die Mittel für eine solche automatische Warntafel zur Verfügung zu stellen. Bei den Recherchen stellte sich schnell heraus, dass es neben den Standardmodellen auch intelligentere Versionen gibt, die mehr können als nur dem Fahrer anzeigen, was er auch an seinem Tacho ablesen kann. Sie können den Verkehrsfluss zählen, getrennt nach Fahrtrichtung. Damit wäre es erstmals möglich objektiv zu belegen, wie hoch die Verkehrsdichte tatsächlich ist und wie sich das Ganze über die Zeit verändert. Sowohl über die Tageszeit und die Wochentage als auch über einen längeren Zeitraum. Es könnte sich so zeigen, wie hoch die Auswirkungen von Baumaßnahmen in der Umgebung (z.B. das neue Industriegebiet Sachsenheim) auf die Verkehrssituation in Unterriexingen sind.
Das Problem war nur, dass solche Geräte deutlich teurer sind und das Budget unseres Vereins überschritten. Die Möglichkeiten waren jedoch zu verlockend. Also haben wir einen Spendenaufruf gestartet - und die Ressonanz war immens. Es war so nicht nur möglich die intelligentere Anzeige zu finanzieren, sondern gleich eine Solarenergieversorgung dazu, die es uns ermöglicht, das Gerät zukünftig auch an anderen Stellen im Ort zu platzieren.

Wir danken allen Spendern!

Nebenbei kann das Gerät auch die Geschwindigkeitsänderung speichern, solange sich das Fahrzeug im Radarstrahl befindet. Wir konnten so nachweisen, dass die Anzeige Wirkung zeigt. Die absolute Mehrheit aller Fahrer reduziert ihre Geschwindigkeit deutlich.

Wie es mit der Verkehrssituation weiter geht, erfahren Sie in den Markgröninger Nachrichten oder hier, im Internet. Noch aktueller und mit der Möglichkeit selbst mit zu diskutieren, geht es bei unseren regelmäßigen Treffen im Vereinsraum unseres Rathauses. Die aktuellen Termine finden Sie in der Rubrik Termine.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!